Balkan – Juli 2018
Wir verlassen unser Zuhause. Und dennoch sind wir schon wenige Tage später angekommen. Das Packen, das Zuschnüren und das Verstauen werden zur Routine. Und daraus wiederum entwickelt sich schon rasch unser Alltag, der uns zumindest ein halbes Jahr begleiten wird. Wir sind nach nur wenigen Tagen in unserem neuen Zuhause angekommen: Den Straßen, die uns nach Indien führen werden.
In Berlin starten wir. Mit Vespafreunden, die uns durch die Stadt begleiten. Und mit einer Kupplung, die offensichtlich Berlin ohne Aufsehen nicht verlassen will. Um’s Eck vom Brandenburger Tor tauschen wir sie aus. Jetzt haben wir nur noch eine Ersatzkupplung mit. Dann die erste Nacht in unseren Zelten. Irgendwo vor Wittenberg. Hinter uns ein Maisfeld, vor uns Gerste. Und wir mittendrin mit Verpflegung aus Wien, die uns Freunde nach Berlin zum Start mitgebracht haben. Noch ist alles ungewohnt. Das Aufstellen der Zelte dauert lange. Genauso das Orientieren in unserer Essenskiste. Nur eine Woche später wird das schon ganz anders sein.
Weitere Stationen sind Leipzig und Gera. Im Fichtelgebirge dann der erste Regen. Gleich heftig und ausdauernd. In einer billigen Pension finden wir Unterschlupf. Unser Tagesbudget von vierzig Euro hält an diesem Tag dennoch nicht. Zu gut riecht es aus der Küche. In Regensburg warten Reporter und viele Vespa-Freunde auf uns. Wir cruisen gemeinsam durch die Stadt, schütteln Hände und genießen den herrlichen Abend iin der „Alte Linde“. Der Wirt läßt uns im Biergarten die Zelte aufstellen. Somit schaffen wir es, trotz Bier und Essen unser Tagesbudget einzuhalten.
Eine Woche nach unserem Start in Berlin treffen wir in Wien ein. Und es muß gleich eingies repariert werden: Zwei Wasserschläuche in jeweils einer Vespa waren undicht, die Aufhängung für unsere Anhängerkupplung muß umgeschweißt werden und das routinemäßige Service nach eintausend Kilometern wird erledigt.
Drei Tage später feiern wir noch in Wien in der „Cockpit-Bar“, am nächsten Tag verabschieden uns dann mehr als dreihundert Menschen in Lassee (Niederösterreich). Claudia nutzt die Gunst der Stunde und sammelt Geld. Es wird uns bis weit hinein in die Türkei tragen. Und am gleichen Abend singt für uns dann noch in Leithaprodersdorf (Burgenland) der Dorfchor. Wir werden zum Heurigen eingeladen und dürfen in der nagelneuen Sporthalle übernachten. Einen Tag später dann noch ein Abschied: In Claudias Heimatgemeinde Oberrabnitz (Burgenland) sammelt sich der Ort zum Frühschoppen.
Und dann empfängt uns der Balkan. Mit Gastfreundschaft und Herzlichkeit. Das macht die mitunter ruppigen Straßen wieder wett. In Dobra (Serbien) werden aus einer Nacht gleich vier. Christian bastelt für die Pensionsbesitzerin Mila – sie vermietet zwei Zimmer – eine nette Homepage. Und wir finden damit den Weg in ihr Herz und dürfen bleiben. Namen aus der Schulzeit werden plötzlich hervorgeholt: Vojvodina, Eisernes Tor, Balkangebirge,…… Wir sind hier unterwegs – und somit in unserem neuen Zuhause angekommen: Den Straßen, die uns nach Indien führen werden.
Feiern in Serbien. Petar freut sich über Abwechslung – und wir uns über seine Freundschaft. Aus zwanzig Minuten werden zwei Tage.
Milla aus Dobra hat Dank Christian endlich eine Homepage für ihre beiden Zimmer, die sie vermietet. Und wir dafür ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Auch hier wurden aus einer eingeplanten Übernachtung gleich drei…..
Unser erster Abend am Weg nach Indien. Irgendwie in Sachsen-Anhalt bei Wittenberg. Die Ruhe tut gut!
Verabschiedung in Lassee/Niederösterreich mit Blasmusik und Christians Familie. Die extra angefertigten T-Shirts waren eine echte Überraschung!
Feiern in Wiens „Cockpit Bar“. Da haben wir bereits die ersten eintausend Kilometer hinter uns.
Nach unserer Abfahrt aus Wien geht es zum Feiern nach Leithaprodersdorf im schönen Burgenland. Dort dauert es etwas länger, alsowird uns spontan die nagelneue Sporthalle zum Übernachten angeboten. Aber gerne!
Und noch eine Abschiedsfeier: In Claudias Heimatort Oberrabnitz ist alles auf den Beinen um uns zu sehen. Es war rührend und fröhlich zugleich.
Grüss Euch,
Spricht aber nicht für die Vespas, wenn schon als neues Moped die Kupplung den Geist aufgibt, was ich so vermute war das nicht das erste Teil was defekt war/wurde – schon als Neuteil.
Grüsse
Werner
Servus Werner!
Eigentlich nicht – aber dafür war’s bis jetzt auch der einzige Defekt. Und wir haben schon mehr als 6.000 KM hinter uzns. jetzt aber warten wir schon seit drei Tagen auf die Fähre über’s Kaspische Meer. Die kann aber nicht fahren, weilein Wüstensturm weht…
Lieben Gruß!
Wolfgang