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Das Land des Wartens

Aserbaidschan – August 2018

Der riesige Parkplatz glüht in der Sonne. Hunderte Menschen und keine Bewegung. Dafür weht ein heißer und staubiger Wüstenwind. Die Aggregate der  mehr als einhundert weißen Kühl-LKW brüllen. Wir sind in Alat am Kaspischen Meer angelangt. Am Rand dieses staubigen Ortes, der so gar nicht in das freundliche Aserbaidschan paßt, ist vor wenigen Jahren der Fährhafen entstanden. Groß und nichtssagend. Mit einer Meute kläffender und verwilderter Hunde, die jeden Zweiradfahrer am liebsten verjagen möchten.

Hier warten wir schon seit drei Tagen auf unser Schiff nach Aktau in Kasachstan. Der Sturm hat den Fährverkehr zum Erliegen gebracht. Vor dem 70 Kilometer entfernten Baku liegt (angeblich) die voll besetzte Fähre vor Anker und kann nicht weiter zu uns. Seit vier Tagen. Das Essen an Bord ist schon ausgegangen, so heißt es. Überhaupt sind es die Gerüchte, die hier bereitweillig die Runde machen. Wir geben darauf nichts. Es zählt, wenn wir an Bord gehen. Davon sind wir aber noch weit entfernt.

Aserbaidschan hat uns mehrfach überrascht. Zum einen die unglaubliche Freundlichkeit der Menschen. Überall wurden wir winkend begrüßt. Ein lautes und fröhliches „Hallo“ war laufend zu hören. Und auch die Straßen sind deutlich besser als im benachbarten Georgien. Dafür aber mit wesentlich mehr Kühen bestückt. Gerade die Freundlichkeit und Warmherzigkeit der Azeris ist es, die uns immer in Erinnerung bleiben wird. Das macht die im Vergleich zu Georgien weniger spektakuläre Landschaft wiederum deutlich wett.

Jetzt haben wir hier am glühenden Parkplatz des Fährhafens Zeit, vieles zu erledigen. Christian macht ab dem späten Nachmittag – der Hitze wegen – Vespaservice. Und wir alle holen unsere Reisetagebücher nach, sortieren Unterlagen und lassen uns von den freundlichen Hafenbeamten zum Kaffee einladen. Und einer, Vladimir, hat sogar gewußt, daß die bekannten Croissants gar nicht in Frankreich erfunden wurden. Sondern vielmehr in Wien.

Begegnung zwischen Kühen und blauem Elefant auf den Straßen Aserbaidschans

4 Kommentare

  1. Johann Schweinhammer Johann Schweinhammer

    Holo, ihr 3 Welteroberer,das Foto mit den Kühen ist super! Ich weiß jetzt, das Ihr weit weg
    von old good Europa, aber noch auf unseren Planeten lebt! Weiter alles Gute und
    freut Euch auf ein echtes Wiener Schnitzerl1 Noch eine Frage: Gibt es dort auch Bier?

    • Wolfgang Pröhl Wolfgang Pröhl

      Dankeschön! Gottseidank ja. Und noch dazu gut und kalt! Lieben Gruß aus Shymkent!

  2. Ihr habt das Warten im Hafen angenehm Verkürzt. DANKE!

    LG das Hopontravel-Team

    • Wolfgang Pröhl Wolfgang Pröhl

      Ebenso! Hat echt Spaß mit euch gemacht. Wir sehen uns sicher wieder. Irgendwo, irgendwann…. Lieben Gruß aus Shymkent!

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