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Heiliges Wasser

Varanasi am Ganges – November 2018

Das Tor zu Indien steht weit offen. Und wir fahren mit unseren beiden Vespas durch – und haben somit die letzte Grenze unserer weiten Reise ins Herz Asiens passiert. Einfach so. Ohne großes Aufsehen. Die Grenzformalitäten waren in wenigerals fünf Minuten erledigt. Und jetzt sind wir da. Inmitten des Chaos aus Rikschas, Tuk-Tuks, Autos, Wasserbüffeln, Fußgängern und der lauten Händler mit ihren vielfältigen Karren hier in der Grenzstadt Sonauli. Indien. Für uns ein Zauberwort in weiter Ferne. Und noch in Tibet war Indien weit hinter dem Horizont. Ungreifbar und am anderen Ende der Welt. Erst in Nepal rückt Indien nahezu stündlich näher. Und plötzlich sind wir mittendrin.

Zwei Tage später stehen wir am Ufer des heiligsten Flusses der Welt, des Ganges. „Mother Ganga“ nennen ihn die Menschen Indiens mit einem Glanz in ihren Augen. Uns gefällt dieser Name besser. Er hat etwas liebevoll-vertrautes und kann weniger durch billige Schlager verhunzt werden.

Nichts kommt dem Erlebnis gleich, einen Morgen in aller Stille auf einem Holzboot ohne Motor bei „Mother Ganga“ in Varanasi zu verbringen. Der aufgehenden Sonne zugewandt strömen tausende Gläubige an die Stiegen (Ghats), die zum Fluß hinunterführen. Sie beten, waschen Wäsche, plaudern miteinander und tauchen in die Fluten der Heiligkeit ein. Im wahrsten Sinn des Wortes.

Die letzte Grenze. Unmittelbar hinter dem Tor die indische Grenzstadt Sonauli. ELEPHANT to INDIA ist im letzten Land der Reise angekommen!

Wo immer wir sind, begegnen uns die Menschen mit unglaublicher Herzlichkeit. Selbst junge Pilger bei einer Prozession vergessen kurzfristig ihr Ziel und begrüßen uns lautstark, aber mit reinem Herz.

Wir reiten in Varanasi ein. Von heiliger Atmosphäre ist vorerst nichts zu bemerken. Die Stadt zeigt sich uns extrem laut, hektisch und übervoll.

Nichts geht über den Zauber des Augenblicks. Hier sind wir seit gerade einmal einer halben Minute am Fluß. Das erstemal. „Mother Ganga“ liegt vor uns.

Unser himmelblauer Elefant Ferdinand mit der aufgehenden Sonne am Heiligen Wasser von „Mother Ganga“.

Mark Twain hat das allmorgendliche Treiben am Fluß ein „Heiliges Chaos“ genannt.

Auch aus der Luft (Dank unserer Drohne) beeindruckend: Varanasi.

Kein neues Gesellschaftsspiel, hier wird Open-Air gearbeitet! Der Friseur war schon überfällig. Und in Indien gehört als krönender Abschluß eine ausgiebige Kopfmassage dazu.

2 Kommentare

  1. Jürgen Tippe Jürgen Tippe

    1000 Glückwünsche, dass Ihr es heile und gesund geschafft habt. RESPEKT!!!

    • Wolfgang Pröhl Wolfgang Pröhl

      Glaub‘ uns, wir freuen uns auch. Sehr!

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