Kirgistan – September 2018
Wir haben schon viel von diesem kleinen Land zwischen den hohen Bergen gehört. Und trotzdem waren wir auf Schritt und Tritt überrascht. Das Staunen hat für uns einen neuen Namen: Kirgistan.
Da ist zum einen die quirlige und überraschend westliche Hauptstadt Bischkek. Hier haben wir bei unserem Freund Ryan von „Iron Horse Nomads“ auch dringend benötigte Ersatzteile für unsere Vespas abgeholt. Punktgenau. Denn drei Tage später wären wir schon wieder weg gewesen. Das Leben in Bischkek hat uns begeistert. Multikulturell und eigenständig zugleich. Voller Freundlichkeit und Lebensfreude.
Nach einigen Tagen in der Hauptstadt hat es uns wieder auf’s Land hinausgezogen. Mit unseren Vespas war es nicht weit bis nach Rot-Front. Einer Siedlung deutscher Mennoniten im Nichts. Vor fast einhundert Jahren zugewandert aus der Ukraine. Dreizehn Familien deutscher Herkunft leben noch in dieser beschaulichen Gemeinde. Wir lernen den Pastor kennen. Und Wilhelm, seinen Nachbarn. Beide leben in schmucken Häusern voller Charme. Wilhelm erzählt uns viel über die spannende Geschichte der Menschen in Rot-Front, das früher Bergtal geheißen hat. Und hier gibt es auch ein wunderbares Projekt, das „The Farm“ heißt. Spontan arbeiten wir mit. Essen und leben mit den betreuten Menschen, denen hier Hoffnung und warmes Essen geboten wird.
Die Berge rufen uns hinauf auf 3.000 Meter zum Bergsee Song-Köl. Still, groß, malerisch und mächtig zugleich. Aus zwei oder drei Tagen werden fünf. Wir sind zu Gast bei einer Hirtenfamilie, leben und essen mit der Familie. Und übernachtet wird in einer Jurte mit Holzofen. Der Sternenhimmel über uns ist kalt und klar. Unsere Vespas warten derweil im Tal auf uns, den See haben wir per Autostopp erreicht.
In Naryn decken wir uns am Basar für die Tage in China und für das Dach der Welt ein. Ein warmer Pullover, Handschuhe und zwei Mützen. Und am Weg nach Naryn überqueren wir mit unseren Vespas mit etwas Schnaufen unseren ersten wirklich hohen Paß mit 3.030 Metern.
Der Abschied aus Kirgistan fällt uns schwer. Und das Land will uns scheinbar auch nicht weglassen. In unserem letzten Quartier, einem Guesthouse ohne Strom und ohne Ofen, bricht in der Nacht beim Versuch eines WC-Besuchs unser Türverschluß ab. Die Türe läßt sich nicht mehr öffnen. Wir müssen am Morgen mit unserem Gepäck durch das Fenster in’s Freie klettern. An diesem Tag fahren wir hinauf zum Torugart-?aß. Hinauf auf 3.800 Meter. So hoch wie die Gipfel von Großglockner oder Ortler, Österreichs höchsten Bergen. Dieser Paß ist die Grenze zu China. Die Tür in’s „Reich der Mitte“ öffnet sich für uns in eiskalter Bergluft.
Bischkek ist Kirgistans Hauptstadt. Und wir sind von dieser Stadt echt überrascht.

Die Pferde unserer Hirtenfamilie am Bergsee Song-Köl. Gut, daß wir unsere Drohne mitgenommen haben………
Hallo
Respekt, ihr seit schon recht weit gekommen und immer wieder mal werfe ich einen Blick auf eurem Blog. Noch spannende und Unfallfreie KM. Schöne Grüße aus der Steiermark, Li
Dankeschön! Lieben Gruß aus Tibet!
Mit offenem Mund – dem kann ich mich anschliessen. EInfach unglaublich dieses Abenteuer mit dem blauen Elefanten. Ich beneide Euch um Eure Eindrücke auf dieser Reise und freue mich schon auf die Berichterstattung wo immer sie auch stattfinden wird. Weiterhin gute Fahrt zum ‚Dach der Welt‘ und liebe Grüsse aus Wien